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Tag 11: Helena – Butte, 5.7.2023

Wir haben spät Abends noch die Route besprochen und uns im Zuge des Zeit auf- resp. vorholen, entschieden die Boulder Alternate dem Lava Mountain vorzuziehen. Alles was ich bisher gehört und gesehen habe, deutet darauf hin, dass die Strassenbedingungen miserabel sind und es viele Höhenmeter zu erledigen gibt. Also geht es am Morgen nach dem Bakery-Stop parallel zur Interstate in Richtung Butte. Bis Jefferson City ist das relativ problemlos, denn es geht entlang der Interstate 15 hoch und runter. In Jefferson City dann allerdings ein Stocker – das Navi (mit den offiziellen Routen der Adventure Cycling Association) will, dass wir auf die Interstate wechseln. Die Papierkarten sagen etwas anderes… Also folgen wir den Papierkarten. Mitten im Dorf dann aber ein Schild «Road closed 6 miles ahead». Wir bleiben kurz stehen und winken ein Auto zum Stop. Kein Problem meint die Einheimische, da kämen wir durch. Ein versichernder Blick auf die Anweisungen der Papierkarte besagt «ignore the road closed sign» und weist darauf hin, dass später gar noch ein «dead end»-Schild komme, welches ebenfalls ignoriert werden soll. Also fahren wir weiter und plötzlich beginnen die Höhenmeter eines langen, steilen Aufstiegs bis hoch über die Autobahn. Wir fahren durch ein langgezogenes, grünes Tal und lesen auf den Infoschildern am Strassenrand über die Geschichte der ersten Siedler aus Norwegen und Schweden. Nach einer wohlverdienten Abfahrt geht es die letzten paar Kilometer mit Gegenwind bis Boulder wo wir an der Tankstelle eine Pizza verdrücken. Nach dieser Stärkungspause geht es entlang dem Boulder River bis nach Basin, wo wir wieder auf die Originalroute treffen. Das Tal  ist trotz der stetig präsenten Interstate malerisch und zeugt wiederum vom Goldrausch vor 120 Jahren. Minenüberreste und Schuttkegel zieren noch immer das Bild der Landschaft. Kurz nach Basin, nach etwa sechs Kilometern Originalroute, wollen wir weiter entlang der Interstate abbiegen. Denn die Divide-Strecke würde nun ein Tal weiter hinten über mehr Schotter und mehr Kilometer nach Butte führen. Wir entscheiden uns für das frühere Tal, durch welches auch die Autobahn führt. Nach nur 500 Metern auf einer schrecklichen Nebenstrasse machen wir allerdings kehrt und beschliessen auf dem Pannenstreifen der Autobahn bis zum Tagesziel zu fahren. Keine fünf Minuten, nachdem wir auf die Interstate gefahren sind, passiert uns ein Polizeiauto ohne Anstalten zu machen, dass dies nicht okay sein. Der Verkehr ist spärlich und sogar die Lastwagen-Fahrer wechseln die Spur um uns zu überholen. Wir bleiben also sicher auf unseren Rädern. So erreichen wir nach mühseligen 25 Kilometern mit Höhenmetern und Gegenwind die nächste Divide-Überquerung. Mit dem Regen im Nacken reicht es gerade für ein Erinnerungsfoto und wir fahren mit Vollgas Butte entgegen. Die letzten fünf Kilometer gehen ausschliesslich runter, nur um kurz vor dem Motel doch noch von einer Regendusche getränkt zu werden. Schon ein paar Minuten später ist der Spuk vorbei und wir checken im Motel ein. Nach dem BBQ-Dinner schreibe ich noch etwas am Blog und wir gehen etwas später als sonst ins Bett.

110,7km / 6h 12min / 1179 Höhenmeter
Total: 983,4km / 58h 58min / 10’075 Höhenmeter

 

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