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Tag 29: Sargents – Luders Creek Campground, 23.7.2023

Im Zelt aufwachend sind wir zwar früh auf den Beinen aber spät auf der Strasse. Bis wir gepackt und im Restaurant beim Zeltplatz gefrühstückt haben, ist schon kurz vor 10 Uhr. Wir starten heute als Trio denn Tucker war auf demselben Camping und startet gleichzeitig wie wir. Die ersten 20km geht es auf dem Highway westwärts bevor wir in Doyleville auf eine Schotterstrasse nach Süden abbiegen. Ich kann mich an viele Orte und Streckenabschnitte meiner Great Divide Fahrt vor sieben Jahren noch gut erinnern – oder die Erinnerungen kamen einen Tag oder ein paar Kilometer vorher wieder hoch. Den heutigen Tag habe ich aber komplett falsch in Erinnerung. Das ganze Teilstück von Doyleville bis zum Highway 114 habe ich komplett flach in Erinnerung. Und meine Güte lag ich falsch, es geht die erwähnten 30km konstant hoch und runter. Vor allem das Hoch hat es in sich, denn heute ist ein weiterer Hitzetag, der mit Sonnenschein nicht geizen will. Womit allerdings gegeizt wird, ist mit Schatten. Dieser fehlt nämlich gänzlich auf der heutigen Etappe. Die Sonne brennt unerbittlich auf uns nieder und heizt ganz schön ein. Die Landschaft ist einmal mehr karg und von Büschen, Steinen und Sand geprägt. Erst der Mittagshalt beim Upper Dom Dam bringt etwas Kühlung – nicht in Form von Schatten sondern mit den Füssen im Wasser. Patrik ist bis zum Halt schon arg gebeutelt von der Hitze und kann dem Tag nicht viel abgewinnen. Das bessert auch auf der Weiterfahrt und den letzten 20km dem Cochetopa Pass entgegen nicht. Das sein Fahrrad wieder konstant auseinander fällt, hilft in der Situation auch wenig. Seit Tagen verliert er ständig die Pedalkurbel und auch der Besuch im Bikeshop in Salida hat wenig geholfen. Amerika ist einfach noch nicht auf Reisende mit einer Pinion-Schaltung ausgelegt – und auch der Pinion-Kundendienst ist keine grosse Hilfe, so ganz nebenbei. Wir stoppen also mal wieder, Patrik zieht die Kurbel wieder fest und dann fahren wir dem Pass entgegen. Der Aufstieg teilt sich die Great Divide mit dem Colorado Trail und dem Continental Divide Trail und ich treffe prompt einen Wanderer. Ich unterhalte mich kurz mit ihm und fahre der Passhöhe entgegen wo ich endlich Schatten finde und auf Patrik warte. Nach dem Gipfelfoto geht es nur noch etwas mehr als 2km bis zum Camping, der immer noch auf über 3000 M.ü.M. liegt. Wir beschliessen, dass der Tag genug Anstrengung mit sich brachte und stellen unsere Zelte auf. Tucker zieht nach einem kurzen Nachtessen-Snack noch weiter, er will die nächsten Tage kürzer machen. Kurz vor dem Nachtessen schlägt bei mir dann die Hitze des Tages ein. Akute Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, müde und schlecht sein macht sich breit. Ich zwinge mich einen Happen zu essen und verkrieche mich ins Zelt. Zuvor aber noch das Essen im bärensicheren WC-Häuschen verstauen. Kurz nach 20 Uhr verfalle ich bereits in einen unruhigen Schlaf.

77,8km / 4h 35min / 882 Höhenmeter

Total: 2249,4km / 128h 47min / 22’414 Höhenmeter

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