Tag 46: Reserve – Glenwood
14.8. Green Desert (78.2km)
Nach der Duschen-Fahrt von Gestern ist es schön heute bei strahlendem Sonnenschein loszufahren. Im Schatten noch relativ kühl, gehts auf dem Highway 12 westwärts über Rolling Hills (wiedermal…). Bei wenig Verkehr und (zumindest bei mir) wiedermal mit viel Energie in den Beinen, erreichen wir schnell die Kreuzung mit Highway 180 der uns südwärts in Richtung Grenze bringt. Direkt nach dem Abbiegen, geniessen wir eine stattliche Abfahrt, wohlwissend dass wir immernoch jeden Höhenmeter nach unten mit einem Höhenmeter nach oben bezahlen! Denn inmitten der Bergflanken zu beiden Seiten der Strasse gibt es kein anderes Entrinnen als eine davon hochzufahren. Immer wieder sehen wir die Spuren der starken Gewitter, denn zum Teil fliessen die Bäche wohl direkt über die Strasse. Erst einmal oben angekommen und in die erneute Abfahrt gestartet, erreichen wir schon die Tageshalbzeit und ich finde wir haben mehr als genug Zeit um während der Fahrt etwas Zeit zu verplämperln. Also raus mit dem Selfie-Stick und ein paar In-Move-Bilder schiessen.
Dass ich dabei fast den Verkehr vergesse ist im geistigen Höhenflug eine grobe Unkonzentriertheit. Das eine oder andere Mal bemerke ich die heranrollenden Camper gar spät. Ein paar Kurven später öffnen sich die Bergflanken und die Strasse rollt in ein weites, offenes und abermals erstaunlich grünes Tal hinaus.
Obwohl die Kakteen am Strassenrand darauf hinweisen, dass wir in New Mexico sind, so ist die Fülle an Grün doch eher ungewohnt. Völlig ins Bild passen jedoch die Rolling Hills, 100 Meter hoch, 100 Meter runter und wieder von vorne. Bis zur Destination für heute, dem Whitewater Motel in Glenwood, geht es ununterbrochen so weiter.
Da wir schon früh gestartet sind und gut vorankommen, sind wir wiedermal vor Mittag am Ziel angelangt. Und da noch keine Zimmer fertig geputzt sind, befolgen wir den Rat der Office-Lady und besuchen den «Catwalk». Ein National Monument in einer naheliegenden Schlucht. Auf, in die Wände geschraubten, Gehstegen kann man ein paar Hundert Meter in die Schlucht hinein gehen. Während den Gewittern muss da die Hölle los sein. Bei schönem Wetter wie heute, ist der Bach allerdings zahm und plätschernd. Ab dem 0.5 Mile Marker ist der Weg dann aber gesperrt, da ein Unwetter vor drei Jahren alle Stege zerstört hat. Ein paar Meter hinter der Abschrankung (welche inexistent ist) verbringen wir den halben Nachmittag in Kindheitserinnerungen und bauen Staudämme und waschen Gold aus dem Fluss. Hunzi strahlt wie ein neues Fränkli als er ein paar winzige Flakes findet. Eine schöne Entspannung mit ein paar Abkühlungen von Zeit zu Zeit. Zurück im Motel gehen wir früh Nachtessen und organisieren die nächsten Tage.
Beatrice Hunziker
Gold waschen, könnte schnell süchtig machen, gut, dass ihr ein Ziel vor Augen habt !