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Tag 38: Chama – Abiquiu Lake CG

6.8. – Szenenwechsel (86.9km)

Zum Tagesanbruch steht für mich Chaos-Aufräumen und für Hunzi Velo-Zusammenbau auf dem Plan. Abermals früh wollen wir dem Wetter ein Schnippchen schlagen und so dem Nachmittags-Monsunregen aus dem Weg gehen. Also nur kurz Einkaufen und dann los auf dem Highway 64/84 weiter südwärts. Der Tag beginnt eher unspektakulär und wir bahnen uns den Weg auf dem Seitenstreifen durchs, für New Mexico untypisch grüne, Hochland. Eigentlich lässt nicht viel erahnen dass wir gestern den Bundesstaat gewechselt haben. Es folgt Rolling Hill auf Rolling Hill ohne viel Spektakuläres zu sehen.
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Hunzi, der sowieso schon nicht gerne Highway fährt, hat nicht seinen Tag und tut dies auch gerne kund 😉 Und dabei bin ich es doch, der im Plattenscore auf 3:6 aufholt. Als wir den Tag schon fast als «notwendiges Übel» abtun wollen, senkt sich der Highway in einen Canyon runter und vor uns öffnet sich ein völlig neues New Mexico. Gelb-rote Felsformationen, errodierte Klippen und karge Wüstenlandschaften übernehmen das Landschaftsbild. Natürlich erfordert dieser Szenenwechsel etliche Foto-Stops und sogar Chrigu muss wiederwillig zugeben dem Tag noch etwas abgewinnen zu können.
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Zudem bleiben wir mal wieder trockenen Fusses, obwohl rund um uns herum Gewitterzellen ihrem Treiben freien Lauf lassen. Entlang des Abiquiu Lakes ziehen wir dem gleichnamigen Campground des US Army Corps of Engineers entgegen. Bevor wir den Fahrradtag aber abschliessen können, gehts mit viel Gefluche noch in den Gegenwind hinein und die letzten Höhenmeter hoch. Auf dem Campingplatz beziehen wir vorausahnend eine RV-Site anstelle eines Zeltplatzes. Denn RV-Sites haben ein überdachtes Tischlein. Da es noch früh am Nachmittag ist, und der Himmel voller Wolken hängt, lassen wir das Gepäck vorerst an Ort und Stelle und gönnen uns eine Erholung bei Snacks und ein paar Seiten zu Lesen. Wie es sich herausstellt, sind wir keine halbe Stunde zu früh eingetroffen, denn alsbald wir uns dem freien Nachmittag fröhnen, bricht die erste  Sturmzelle direkt über dem Zeltplatz ein. Blitzend und donnergrollend ergiesst sich ein weiterer Monsun-Regen über New Mexico. Da wir im Trockenen sitzen, bringt es und kaum aus der Fassung und wir beschäftigen uns mit People-Watching und Entwässerungs-Graben bauen. Denn einerseits rennen die Amis quer über den Campground und versuchen Hab und Gut regensicher zu verstauen und andererseits sammeln sich grosse Pfützen rund um unser Plätzchen.
Was mich allerdings dann wirklich aus der Fassung bringt und später komplett flachlegt, ist die plötzliche Übelkeit. Mit flauem Magen und Kloss im Hals, lege ich mich in den Schatten und kann keinen Finger mehr krümmen. Hunzi stellt für mich gütigerweise das Zelt auf, doch noch bevor ich mich darin verkriechen kann, muss ich mich ein erstes Mal übergeben. Das kann ja eine heitere Nacht werden. Ausgerechnet heute, wo doch kein angrenzendes Toilettenhäuschen vorhanden ist. Was habe ich da bloss aufgelesen?

Kommentare

  • Beatrice Hunziker
    25. November 2016

    Armer Tom, Du musst gelitten haben!

    Antworten

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