Image Alt

Blog

Tips & Tricks: Unterwegs

Hier ein paar nützliche Tips für unterwegs.

Tipp 01: Sicherheit
Ich habe meine Routenwahl entsprechend einigen Überlegungen getroffen und bin (fast) sämtliche Grossstädte umfahren. Ein Tourenrad ist nicht geschaffen um mit Vollbepackung in eine Grossstadt zu fahren. Man muss bei jedem Stopp alle Taschen demontieren und einschliessen, usw. Und so macht das Reisen keinen Spass mehr. Ich war lieber in abgelegeneren Gebieten wo zwar die Versorgung eher spärlicher war, dafür die Einheimischen umso netter! Was immer man von Amerika hört, die Amerikaner sind total hilfsbereite Zeitgenossen. Sie sind zwar oberflächlich (gerade in Gesprächen), aber sie helfen dir sicherlich bei jedem Problem. Ich fuhr unbewaffnet und ohne grössere Probleme durch das Land und hatte bis auf einen verärgerten Autofahrer nie brenzlige Situationen. Ich schloss nichtmal mehr mein Rad ab vor dem Supermarkt. Welcher Amerikaner will schon ein Fahrzeug ohne Motor klauen? (Mal abgesehen von Grossstädten, da würde ich zur Sicherheit beide Räder abschliessen und den Sattel vorsorglich abnehmen… Habe ich so von einem erfahrenen Radler aus Amerika erfahren).
Falls man zu Hause eine besorgte Frau/Freundin/Mutter/Familie hat, das kenne ich gut. Es ist allerdings absolut kein Problem, sich (wenns sein muss) täglich mit einem kurzen Mail oder SMS gemeldet. Wenn man ein Mobiltelefon mit WiFi hat, kann man gemütlich vor jedem zweiten Motel anhalten und ins Gratis-Internet gehen. Zudem bietet jede örtliche Bücherei ein Gratis-Internet an, da kann man für 30-60 Min gratis surfen und die Kontakte pflegen… Als weitere Überlegung kann ich folgendes Gerät empfehlen: FindmeSpot Ein super Gerät, dass via Satelit und GPS vorgefertigte SMS an vorgespeicherte Nummern verschickt und im Notfall die nächstgelegene Rettungs-/Polizeistation benachrichtigt… (funktioniert auch ohne Telefon-Netz, da es direkt einen GPS Sateliten ansteuert!)

Tipp 02: Zeitberechnung
Ich habe mir vorgängig die einzelnen Tagesetappen auf google.maps.com vorbereitet. Allerdings muss man flexibel genug sein die Route lokal anzupassen und auch mal mehr/weniger zu fahren. Mit den ACA Karten ist man noch flexibler, da man schon im Voraus die Route berechnen kann und wo es überall Unterkünfte hat. Nehmt euch am Anfang der Tour noch nicht zu grosse Etappen vor und steigert euch erst im Verlaufe der Tour in grössere Etappen. Anfangs von meiner Tour hatte ich eine Woche lang keine Tagesetappe über 100km und zu Ende der Tour hatte ich eine Monster-Etappe von 180km… Dies hängt aber auch alles von dem jeweiligen Fahrstil und der Bepackung ab. Mein Rad war mit Vollbepackung mit Essen und ausreichend Trinken 60kg schwer… Von demher kann man selbst steuern wie grosse Etappen man machen will und wieviel Zeit man sich vornimmt für die Strecke. Ich habe mir eine Woche mehr eingeteilt als nötig, falls Probleme aufgetaucht wären oder ich nicht so gut vorwärts gekommen wäre. Jedenfalls war ich dann am Schluss doch ganze 9 Tage vor meinem Rückflug schon in Seattle.

Tipp 03: Couchsurfing/Warmshowers
Was ich wärmstens empfehlen kann ist Couchsurfing oder Warmshowers. Falls euch die Portale nicht bekannt sind, da bieten Einheimische dir einen Schlafplatz auf ihrer Couch (oder im Gästezimmer) an und lassen dich gratis übernachten. Sie laden dich ein, zeigen dir die Stadt und du erlebst alles aus einem völlig anderen Blickwinkel! Zudem waren die Personen bei denen ich couchsurfing praktiziert habe, sehr aufmerksam und interessiert. Ich hatte mehrmals die Möglichkeit zum couchsurfen und es war jedesmal eine super Erfahrung! Denkt darüber nach, es ist eine super Alternative zum einsamen Radler Alltag und man findet Freunde fürs Leben…

Tipp 04: Wetter

Wie bereits erwähnt, ist die grösste wettertechnische Herausforderung der Gegenwind, der in Amerika fast ausschliesslich von West nach Ost bläst! Ich hatte auf meinen 50 Fahr-Tagen gerade mal 3-4 Tage mit Rückenwind 😉 Trotzdem würde ich mich wieder für Ost-West entscheiden. Aber das habe ich ja auch schon erwähnt. Je nach Region ist es sicherlich auch wichtig die Tornado-Saison im Auge zu halten! Als ich durch den Mid-West fuhr (Region South Dakota) entkam ich mit Glück einem Thunderstorm der Tennisball-grosse Hagelkörner mit sich brachte. Das Wetter ist allerdings ein Faktor den man bekanntlich nicht beeinflussen kann. Lasst im Zweifelsfalle einfach gesunden Menschenverstand walten. Seid auf alle Witterungen vorbereitet und gewöhnt euch daran, dass auch ein Tag bei Regen ein guter Tag sein kann… (ich persönlich hatte lieber bewölktes Wetter und Nieselregen als brennende Sonne und 37°C) 😉

Tipp 05: Kulturelle & Gesellschaftliche Herausforderungen
Eigentlich musst man sich nicht sonderlich auf eine kulturelle Herausforderung einstellen. Amerika zu bereisen stellt keine vergleichbare Herausforderung wie beispielsweise eine Reise nach Fernost oder Afrika dar. Die Gemüter in Amerika sind in den meisten Belangen fast identisch mit Europa. Das A und O für eine Amerikareise ist allerdings, dass man Englisch sprichst! Denn Amerikaner machen viel, aber keinesfalls würden die auch nur eine andere Sprache als Englisch sprechen. (Ausser Spanisch, aber das ist eh schon fast die zweite Landessprache im Südwesten der USA). Wenn man also Englisch sprichst und nicht gerade kontaktscheu ist, sollte man in Amerika kein Problem haben. Amerikaner sind wohl von Natur aus sehr kontaktfreudig, allerdings auch sehr oberflächlich!Ich wurde viel angesprochen so in der Art „Hey, was machst du, wohin bist du unterwegs?“ und nach der Antwort heisst es „okay, hat mich gefreut, tschüss“… Da muss man einfach darauf eingehen können und die Oberflächlichkeit „mitleben“ können. Tja, ansonsten weiss ich nicht viel über kulturelle und gesellschaftliche Herausforderungen zu sagen? Einzig vielleicht noch dies, ich habe von einem anderen Radler gehört, der durch ein Indianer-Reservat fuhr. Er sagte, dass es zum guten Willen gehört, den Stammesführer nach der Durchfahrtserlaubniss zu fragen. (falls man unterwegs ein abgesperrtes Indianer-Reservat durchqueren will.)

Tipp 06: Verpflegung
Folgt im Punkt „Was kostet der Spass?“. Soviel allerdings vorneweg, in Amerika findet man eine Verpflegung an jeder Strassenkreuzung… In den Ballungsgebieten entlang der Küste und in der Nähe grösserer Städte findet man ausreichend Verpflegung. Wenn man allerdings in die „Greater Plains“ (Der Mittlere Westen, beginnt westlich der Great Lakes und endet an den Rocky Mountains) kommst, wird es spärlich mit der Verpflegung! Da muss man haushalten und Morgens gut überlegen wo man durchfährt. Da muss man einfach für einen Tag einkaufen und das Mittagessen mitführen. Wenigstens am Morgen und am Abend sollte man aber schon einem Dorf sein, das sollte kein Problem sein…

Tipp 07: Grillen auf Campingplätzen
Man kann auf jedem betreuten Campingplatz in Amerika Holzbündel kaufen und ein gutes, altes Lagerfeuer machen. Feuerstelle und Rost sind immer vorhanden (für Letzteres musst du manchmal bei Bedarf nachfragen). Etwas Papier oder Anzündflüssigkeit kann man sicher bei Bedarf auch beim Platzwart/Nachbar schnorren, schliesslich kann man nicht alles mit sich rumschleppen… 😉

Tipp 08: Grenzübertritt USA-Canada (und retour)
Naja, mein Grenzübertritt nach Kanada war ne Story für sich 😉 Die nette Dame am Grenzübertritt fragte mich „Where do you live?“ und ich antwortete mit „on the street“ (weil ich ja mit dem Rad unterwegs war). Langer Rede, kurzer Sinn, es war die falsche Antwort… 😉 Ich musste dann ins Büro und 10min lang Fragen beantworten, woher ich komme, was ich in Kanada wolle, woher ich das Geld für die Tour habe, usw… Na ja, einfach zuwenig überlegt, die nette Dame wollte eigentlich wissen aus welchem Land ich komme 😉
Eigentlich ist der Grenzübertritt für Radfahrer allerdings kein Problem, es gibt jedoch gewisse Dinge die man nicht über die Grenze bringen darf:
– Zitrusfrüchte
– Feuerholz
– Waffen aller Art

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisicing elit sed.

Follow us on