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Tag 42: Whitehorse – Grants

10.8. Wind, Uranium & Route 66

Noch bevor die Rentner von Whitehorse zum Kaffee kommen, haben wir unsere Schlafsäcke geräumt und sind in Richtung Grants aufgebrochen. Meine Frühstücksenergie ist bei dem Gegenwind und all den Hügeln schnell verpufft. Irgendwie sind meine Batterien seit meiner Horrornacht kontinuierlich auf Sparflamme. Vorbei an Kohleminen, Steinformationen und endlosem Nichts, gehts gegen den Wind nur schwer voran, und wir schaffen unnatürlich wenig Kilometer zum Tagesbeginn. Mit viel Geduld und etlichen Pausen, drücken wir aber weiter in die Pedale. Schliesslich bleibt uns nicht viel anderes übrig. Zum Glück flacht das Terrain, welches entlang der Continental Divide verläuft, mit der Zeit etwsa ab und nach der vierten Divide-Überquerung für heute gehts rasanter voran. Nach gut 60km wollen wir in Ambrosia Lake einen Happen verdücken. Doch sowohl der See, wie auch das Restaurant sind weg…
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Anstelle des Imbisses, beherbergt das Gebäude jetzt ein Aussenposten der Staatsbehörde, welche die umliegenden Uranium-Minen inspiziert. Da die alten Diner-Schilder aber alle noch draussen stehen, merken wir das Missgeschick beinahe erst als wir über die Schwelle treten wollen. Zwei Mitarbeiter weisen uns dann aber doch frühzeitig darauf hin. Schnell kommen wir ins Gespräch und lernen viel über Amerikas Uranvorkommen und dass alle Minen geschossensind, man jetzt aber deren Stilllegung begutachten müsse. Mehr als die Hälfte aller US Atombomben haben ihr Uran aus diesen Minen, welche bis von ein paar Jahren noch ein blühender Arbeitgeber in der Region war. Seit dem Wegfall des gesamten Industrie-Zweigs geht die Bevölkerung und damit auch alle Geschäfte rasant zurück.
Nach einem Zmittag aus der Foodtasche, nehmen wir die letzten 30km nach Grants in Angriff. Deren letzten 10km fahren wir sogar auf der berühmten Route 66. Doch wie viele Städte entlang der Kult-Strasse, hat auch Grants den Boom längst hinter sich gelassen. Die Interstate hat die Besucher und das Schliessen der Minen die Bewohner vertrieben. So bleibt nur noch ein kleiner Stadtkern und viele verlassene Motel- und Imbiss-Ruinen zurück. Das Meiste was noch offen hat, liegt gut einen Kilometer ausserhalb, direkt an der Interstate, wo sich alle Hotelketten aneinander reihen. Wir beziehen ein preiswertes Zimmer und verbringen den Rest des Tages mit bloggen, faulenzen, waschen, einkaufen und planen.

Kommentare

  • Beatrice Hunziker
    26. November 2016

    Soviel Natur kaputt zu machen, das schafft wohl nur der Mensch, zurück bleiben Ruinen und Müll !

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