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Tag 27: Baggs – Steamboat Springs

26.7.16 – Crazy hot (135km)

Vielleicht (aber nur vielleicht) hat der Alkohol von gestern einen kleinen Einfluss auf mich, denn als ich heute früh aufstehe, fühlen sich meine Beine schwer wie Blei an. Und auch Motivation ist schon vor dem Losfahren schwer zu finden. Dies bessert sich auch nicht, als wir in der Hitze wiedermal vor uns hinschmelzen. Als ich auch noch mein Fotoobjektiv schrotte, geht die zusammengekratzte Motivation ganz den Bach runter. Was sich den Rest des Tages kaum bessert.
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In der enormen Hitze, welche sich im Verlauf des Morgens aufbaut, komme ich kaum mehr vom Fleck. Mühsam und müde schleppe ich mich Anstieg um Anstieg hoch und komme meist nur im kleinsten Gang vorwärts. Die ersten 60km sind die Hölle und ich bringe keinen Fuss vor den Anderen. Dabei wär die Landschaft super schön, denn die Wüste Wyomings ist Colorados Espen-Wälder und Bergbächen gewichen.
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Dies alles kann ich aber erst geniessen, als Wolken aufziehen, die Temperaturen spürbar sinken und die Lebensgeister in mir wieder etwas aufflackern. Allerdigns gehts auch von da an noch unerbittlich nach oben. Wenn meine Beine eine Batterie-Anzeige hätten, wäre die Warnung „Sie fahren ab jetzt mit Reservestrom“ schon lange aufgeleuchtet!
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Mit dem letzten Saft in den Muskeln, schaffen wir bei Columbine den Highpoint auf über 8600 feet. Zur Belohnung gibts eine Glace und ein kühles Mountain Dew. Was jetzt folgt ist eine Null-Aufwand-Abfahrt. Mit einer neuen, absoluten Rekordgeschwindigkeit von teilweise 72km/h fliegen wir förmlich den Berg runter in Richtung Steamboat Lake State Park. Zum Teil muss ich bremsen um nicht allzu schnell zu sein. Wow! Ein paar Minuten später fahren wir schon beim Statepark, unserem Tagesziel ein. Aber ich spiele schon den ganzen Tag mit dem Gedanken bis Steamboat Springs weiter zu ziehen. Ich weiss, paradox – da leidet man den ganzen Tag und will sich zum Tagesabschluss mit 45-50 Zusatzkilometern quälen. Aber die dunklen Regenwolken am Himmel, die latenten Regentropfen und das mehrheitlich abfallende Höhenprofil, lassen uns die zwei Zusatzstunden in Angriff nehmen. Mit müden Beinen und ausgelaugt erreichen wir so kurz nach sechs Uhr die Wintersporthochburg „Steamboat Springs“. Nach einer schon fast frustrierenden Motel-Such-Odysse, finden wir ein preiswertes Zimmer und sind absolut nicht mehr in der Verfassung uns aufzuraffen um fürs Nachtessen aus dem Haus zu gehen. Also einfach Pizza bestellen und gehörig ausruhen. Heute war ein harter Tag!

Kommentare

  • Beatrice Hunziker
    19. August 2016

    Der Tag danach ist meistens hart !

    Antworten

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